Malen ist für mich
- das Bedürfnis Farben in Bewegung auszudrücken und Formen, Linien, Strukturen entstehen zu lassen
- sich einzulassen auf einen Prozess, ohne zu wissen, wohin er führt, dabei öfter Höhen und Tiefen erleben
- ganz aus sich heraus gestalten, den spontanen Impulsen folgend, damit genau das im Moment Passende ausdrücken und die eigene Kraft spüren
- die Erkenntnis, dass das Dabeibleiben, die Geduld, die Reflektion manchmal über Stunden und Tage die richtige Lösung bringt
- sich ausruhen im Betrachten des Vertrautem im Bild und sich dabei erinnern und wiederfinden
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Zur Maltechnik
Ich male am liebsten mit Farbpigmenten, die ich mit einem Bindemittel anrühre. Manchmal kommen auch Acrylfarben, Sande und Kreiden zum Einsatz.
Laudatio von Mara Loytved-Hardegg
zur Ausstellung im Kulturladen Gartenstadt,
Nürnberg, 2005
Lydia Hahns Umgang mit Farbe erschien mir immer als
ausgesprochen rhythmisch und kraftvoll. Sie selbst nennt ihre Malerei ´Farbe
in Bewegung`. Da, wo der Pinsel schnell über die Leinwand geht, entsteht
Farbfluss und Bildraum. Einige ihrer Bilder heißen denn auch ´Strom`,
ein Wort, das sowohl Bewegung als auch Energie beinhaltet.
Die
gelungenste ihrer Bilder zeigen das Fließen der Farbe und gleichzeitig
die kraftvolle Behauptung einzelner Farben. Manchmal werden die
dominanteren Farbakzente zu Figuren, wie ´die fünf Roten`, die
im Kopf des Betrachters zu Tieren mutieren können, ohne sich aber festlegen
zu lassen. In anderen Bildern (´Wandlung`) sind in einem weiteren
Prozess die Buntfarben weiß übermalt und nur Farbflecken wie
Inseln übrig
geblieben. ´Wandlung`
wird hier sichtbar und spürbar auch als ein schmerzlicher Prozess.
Dem alles verbindenden Fluss der Farbe steht die Vereinzelung Form
gewordener ´Figuren`
gegenüber. Nirgends sind diese ´Figuren` jedoch vorgedacht oder
auf eine Bedeutung festgelegt. Sie entstehen im Prozess des Malens.
In allen Arbeiten dominiert die malerische Geste und die Liebe
zu starkem Farbausdruck. |